Am 22.02.2020 fand die dritte Ortsbegehung der Unabhängigen Wählergemeinschaft Oberkotzau e.V. (UWO) statt, diesmal zum Thema Ortsumgehung. Trotz des stürmischen Wetters war die Teilnahme rege.

Der Verlauf der Trasse wurde für das Teilstück zwischen Herrenlohe und Konradsreuther Straße besichtigt. Viele Teilnehmer waren erschrocken, wie nah die geplante Ortsumgehung an der Bebauung vorbeiführt und wie hoch die Straße in den Tälern verläuft. Die maximale Böschungshöhe beträgt im Porschnitztal 15 Meter und westlich der Ringsiedlung 14 Meter, vergleichbar dazu ist der Damm des Untreusees mit einer Höhe von 18 Meter.  
An ausgewählten Standorten, an denen die Teilnehmer auf dem Trassenverlauf und auf der Höhe der Fahrbahn standen, wurde deutlich, dass der Schall über den ganzen Ort ausgebreitet wird. Eine Teilnehmerin merkte an: „Ich wohne oberhalb vom Freibad und höre jede Durchsage vom Fußballplatz, dann werde ich wohl auch jedes Auto auf der Umgehungsstraße hören.“

Neben der Besichtigung vor Ort wurde die Trassenführung an den detaillierten Höhen- und Lageplänen der Planfeststellung diskutiert. Dass alle Feldwege Richtung Westen durch die Umgehungsstraße unterbrochen werden, verursachte allgemeines Unverständnis. Die Spaziergänger müssen zukünftig die Brücken der Autengrüner Straße oder Konradsreuther Straße für die Überquerung der Umgehungsstraße benutzen.

Der Rückgang des täglichen Durchgangsverkehrs wurde anhand der Zahlen der offiziellen Verkehrszählungen dargestellt. Die Verkehrszählungen werden alle fünf Jahr durchgeführt, die letzte Zählung war 2015. Vergleicht man die Zahlen von 2015 mit den Zahlen von 1995, ist der durchschnittliche tägliche Verkehr auf der St2177 nördlich von Oberkotzau um 14,2% und südlich von Oberkotzau um 33,0% zurückgegangen. Der geringere Rückgang nördlich von Oberkotzau ist durch den größeren Anteil an Quell- und Zielverkehr zu begründen, dieser wird auch nicht durch die Umgehungsstraße reduziert. Die nächste Verkehrszählung findet 2020 statt, hier wird sich zeigen, dass der Durchgangsverkehr weiter rückläufig sein wird.

Die Ortsumgehung ist rechtlich weitgehend unter Dach und Fach. Die UWO lehnt aufgrund des rückläufigen Durchgangsverkehrs abnehmende Entlastung, bei hohen negativen Folgen für die Umwelt wie die Versieglung großer Flächen und einer Lärmbelastung der Mehrzahl der Bewohner der Marktgemeinde, die Ortsumgehung ab. Es ist sinnvoller den zweistelligen Millionenbetrag für die Ortsumgehung in Lärmreduzierung und Verkehrssicherheit an der Hofer Straße und Schwarzenbacher Straße zu investieren. 

Mit einem Klick auf „Zum BayernAtlas“ oben links lässt sich die Karte detailliert anschauen.

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