Wasser ist ein hohes Gut und unser Lebensmittel Nummer 1.

Aufgrund des Klimawandels kommt es immer wieder zu Starkregenereignissen aber auch zu Trockenphasen, die das Trinkwasser knapp werden lassen.
Oberkotzau war bisher immer in der Lage, den Trinkwasserbedarf aus eigenen Tiefbrunnen zu decken. Tiefbrunnen III hat sehr gute Wasserqualität, durch ihn kann die schlechtere Wasserqualität der Brunnen I und II kompensiert werden. Brunnen IV wurde wegen erhöhter Bakterienbelastung außer Betrieb genommen. Der Grund für diese Bakterienbelastung ist nicht bekannt, es wird vermutet, dass eine Probebohrung die Ursache ist. Genau so wenig ist bekannt, weshalb Brunnen III, der in demselben Trinkwasserschutzgebiet wie Brunnen IV liegt, sehr gutes Trinkwasser liefert. Es wird vermutet, dass in diesem Bereich ein Hochmoor existierte, das für die gute Wasserqualität verantwortlich ist.
Die geplante Ortsumgehung tangiert im Osten die Wasserschutzzone 3 von Brunnen II und ebenfalls die Wasserschutzzone 2 der Brunnen III und IV. Eine Wasserschutzzone 3 gibt es in dem Bereich für die Brunnen III und IV nicht, was vom Wasserwirtschaftsamt Hof kritisiert wird.
Da die Ursachen sowohl für die bakterielle Verunreinigung von Brunnen IV als auch für die gute Wasserqualität von Brunnen III nicht genau bekannt sind, möchten wir sicherstellen, dass durch den Bau der Ortsumgehung keine negativen Folgen für die Trinkwasserversorgung von Oberkotzau entstehen.
Wir bitten um Klärung folgender Fragen:

  1. Wie sie auf unsere Anfrage in der BU-A-Sitzung 08/2022 mitgeteilt haben, wurde die hydrologische Beurteilung der Grundwasserverhältnisse bereits vergeben.
    Liegt diese hydrogeologische Beurteilung der Grundwasserverhältnisse, die das Wasserwirtschaftsamt Hof vor Bauausführung der Ortsumgehung gefordert hat, vor?
    Werden diese Ergebnisse den Bewohnern von Oberkotzau zugänglich gemacht?
  2. Kann ausgeschlossen werden, dass die wasserführenden Schichten von Brunnen III und IV durch den Bau der Ortsumgehung verbunden werden und dadurch Brunnen III ebenfalls mit Bakterien belastet wird?
  3. Für den Fall, dass Brunnen II und/oder Brunnen III für die Trinkwasserversorgung von Oberkotzau ausfallen:
    • Ist die Anbindung an das Versorgungsnetz der HEW die einzige Möglichkeit oder sind weitere Maßnahmen geplant, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen?
    • Welche Mehrkosten werden der Gemeinde durch die einzelnen Maßnahmen entstehen?
    • Welche Mehrkosten werden den Bürgerinnen und Bürgern von Oberkotzau pro Kubikmeter Trinkwasser entstehen?