Bei der vierten Ortsbegehung der Unabhängigen Wählergemeinschaft Oberkotzau drehte sich alles um die Themen Klimaschutz und regenerative Energien. 

Nach dem Start an der Saaletalhalle führte die Route zunächst zum Schloss und zum Freibad. „Hier wären optimale Gegebenheiten für ein regeneratives Nahwärmenetz.“ erläuterte Johannes Schnabel, von der Unabhängigen Wählergemeinschaft. Schnabel begleitete als Projektleiter bei der „Energievision Frankenwald“ zahlreiche Bioenergiegemeinden in die Energiezukunft. Mit dem Freibad, dem Schloss und einem großen Baugebiet, wo in vielen Häusern bald ein Kesseltausch ansteht, stehen hier viele Verbraucher zur Verfügung. Auch im neuen Baugebiet Schwesnitztalblick könnte so etwas für den Klimaschutz getan werden.

Danach folgte eine kurze Einkehr am Sonnenhaus der Familie Leuchsenring. Stefan Leuchsenring erklärte die Einzelheiten zu diesem Konzept, bei dem nahezu sämtliche im Haushalt benötigte Wärmeenergie durch ein großes Kollektorfeld von der Sonne erzeugt wird. „Zusammen mit den Photovoltaikzellen auf der Garage erzeugen wir sogar mehr Energie, als wir benötigen.“ Überrascht waren die zahlreichen interessierten Teilnehmer von den relativ geringen Mehrkosten gegenüber eine konventionellen Heizanlage. „Dafür muss ich bis auf ein paar Ster Holz keinen Brennstoff mehr kaufen.“ so Leuchsenring zufrieden.

Schließlich erreichte die Gruppe den Windpark Haideck und besichtigte eine Windenergieanlage. Johannes Schnabel, stellvertretender Regionalleiter des Windenergieanlagenherstellers Enercon, gab zahlreiche interessante Einblicke in die Genehmigungspraxis, die Technik und die Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen. „Die Gemeinde hat hier über das aktuelle Planungsrecht alle Zügel in der Hand. Man sollte heute darüber nachdenken, wie es mit dem Windpark mittelfristig weitergeht und ein Bürgerprojekt initiieren. Zwei große statt die aktuellen vier kleinen Anlagen könnten den Oberkotzauer Strombedarf nahezu vollständig decken. Das, verbunden mit Bürgerbeteiligung, regionaler Wertschöpfung und vergünstigtem Strom vor Ort, wäre eine sinnvolle und runde Sache.“ schloss Schnabel.