Transparenz und Information sind die Grundlage für Meinungsbildung und politische Entscheidungen.
Grundstückspreise:
In den Einwendungen der Oberkotzauer Bürger und Bürgerinnen wurde angemerkt, dass die Nachfrage nach den Grundstücken im Neubaugebiet stark vom Grundstückspreis abhängig sein wird. Dieser ist teilweise von aktuell noch nicht bekannten Faktoren abhängig – das ist einleuchtend. Dennoch sollte bei der vorangehenden Planung mit einem angenommenen (angestrebten?) Grundstückspreis kalkuliert worden sein. Leider ist dieser nicht öffentlich und damit nicht vergleichbar z.B. mit den Nachbargemeinden.
Bedarfsanalyse:
Weiterhin wurde eine Teilerschließung des Baugebiets vorgeschlagen, um die Risiken zu minimieren: Die Erschließungskosten zahlt zunächst die Marktgemeinde. Werden die Grundstücke nicht in absehbarer Zeit verkauft, belasten diese Kosten den Haushalt. Ebenso wären die Eingriffe in Natur und Topographie zunächst geringer. Die Gemeinde verweist auf die bestehende Interessentenliste. Doch auch hier gilt, wie zuverlässig ist diese Nachfrage zu bewerten, wenn der Preis noch völlig unbekannt ist? Eine ordentliche Bedarfsanalyse, die auch den demographischen Wandel und das Leerstandsmanagement einbezieht, fehlt uns an dieser Stelle. Eine Teilerschließung wurde vom Bauausschuss abgelehnt, um die gesamten Erschließungskosten möglichst gering zu halten.
Erschließung – Explosion der Kosten?
Der Marktgemeinderat hat Ende 2019 den Haushalt für das aktuelle Jahr verabschiedet. Darin enthalten sind die geplanten Erschließungskosten für das Baugebiet „Schwesnitztalblick“ über 1,57 Mio. €. Vergeben wurde die Erschließung schließlich für 3,40 Mio € an die Strabag – die Kosten haben sich weit mehr als verdoppelt. Auch wenn mit Kostensteigerungen in der Phase des Baubooms gerechnet werden kann, stellt sich bei dieser Höhe die Frage nach der Wirtschaftlichkeit des Vorhabens. Wurden an dieser Stelle, mit den veränderten Zahlen, auch Alternativen wie die Teilerschließung erneut geprüft? Weitere Informationen sind notwendig, um die Folgen für die Finanzierung und die Auswirkungen auf die Grundstückspreise einschätzen zu können.
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